Freitag, 1. Februar 2013

3:37 // MUNROI

TRACK 02


Bairro Do Carmesim 

Der Krebsgang ist ein müßiger Gang, doch nicht für die Bewohner dieses Viertels, die mit unter im Handstand an der Decke laufen. Da sich der Verkehr nicht nur auf den Boden konzentriert, sondern an Wänden und Decken fortgesetzt wird, ist es umständlich geworden sich nur auf den Füßen fortzubewegen. Die Kompassnadel dreht sich gen Süden. Nicht nur das Magnetfeld der Erde hat sich hier in diesem Stadtviertel verändert, sondern auch die Anziehung der Materie untereinander, als auch die Schwerkraft selbst. Wie beim flößen von Holzstämmen auf Flüssen skandinavischer Länder, drängen sich hier Gebäude aneinander. Objekte haben ihre Funktion verändert und die Menschen entdecken und organisieren ihren Lebensraum neu, in dem sie ihre Gangart geändert haben.

The crabwalk is an abstract walk, but not for the residents of this neighborhood, who run in handstand on the ceiling. Because the traffic is not only concentrated on the ground but also continues on walls and ceilings, it has become cumbersome to move around only on the feet. The compass needle turns to the south. Not only is the Earth‘s magnetic field changed here in this neighborhood, but also the gravity itself. Consequently followed the attraction of matter among the buildings. Like the raft of logs on rivers in Scandinavian countries.


Lucian Patermann (video editing), Philipp Bader, Marco Rüdel, Peter Netzer, Martin Ahner, Elena Masla, Franziska Wiegald, Lehre Entwerfen und Tragwerkskonstruktion (architectural models)





7:15 // MUNROI

TRACK 01

Am 18. April 2012 wurde die diplomierte Idee einer utopischen Stadt namens MUNROI im Technologiezentrum für Modernes Bauen kurz CIB Weimar ausgestellt. Auf der ersten Ausstellungsebene zeigten Leinwände und Zeichnungen auf Carton architektonische Details. Ein 12 m² umfassendes Modell, auf der zweiten Ebene, veranschaulichte die Metropole durch 12 Einrichtungen mit zahllosen Bretterverschlägen. 
Dem Künstler Martin Fink kristallisierten sich zwei architektonische Formen, besonders in brasilianischen Megacitys, heraus: 
Zum einen Shelter, wozu einfache, selbstgebaute variable Behausungen zählen und Force zum anderen, was geplante und strukturierte Einrichtungen umfasst. 
Beides sind dynamische Bauweisen, die in verschiedenen Formen auf einander treffen und sich mit unter durchdringen oder abgrenzen. 
Mit den Gedanken an Vilém Flusser, lässt die brasilianische Stadt keinen öffentlichen Raum mehr zu, alles ist wie vergeben und besetzt. In diesem Modell wurden darauf hin die Verkehrswege unter die Oberfläche verlagert und die Grundstücke sind mit einander verschachtelt.

Beteiligte des Projektes MUNROI:
Anna Lena Saiser, Katrin Karioth, Heike Stör (proofreading)
Fabian Fontane (structure/foto)
Robert Genschorek (foto)
Benjamin Burchardt, Peter Hatz (logistic)
Wassilij Grod (bambus construction)
Phillipp Wartenberg (sound & Klanginstallation)
Raffael Vogel (field recording)
Thomas Bachner (sound)
Christoph Blankenburg (editing)
Simon Müller (editing)
Lucian Paterman (editing)
Konstantin Bayer (Galerie Eigenheim)
Frank Erbse, Melanie Böhm (BATT)